2025-07-28
Am Wochenende war Eröffnung der Jahresausstellung der Kunstakademie in München. Die Studierenden aller kreativen Klassen stellen sich aus. Eine Herausforderung der Jugend an die Gesellschaft, könnte man meinen.
Dieses Jahr war es berührend schön. Es war eigentlich eine coole Party, gut gemacht und gute Stimmung, erstaunlich entspannt und doch nachdenklich. Auch die Artefakte waren anders als in den letzten Jahren. Während sie zuletzt oft zwischen der Ideenlosigkeit einer übersättigten Welt und den Mechanismen der Aufmerksamkeitsökonomie pendelten, war jetzt eine neue Nachdenklichkeit sichtbar. Es war vorsichtig politischer jenseits der Mainstream-Meinungsgrenzen, da war etwas wie Aufbruch, das neugierig und nach vorne ging.
Der Kunstbegriff ist immer schwierig. Was Kunst ist, darüber haben sich die Gesellschaften vermutlich immer gestritten. Meine Idee von Kunst ist, das unverstandene zu suchen und sichtbar zu machen. Das ist immer der Zeit voraus und immer wieder neu. Kunst muss weder schön sein, noch erbauend, aber ich erwarte von ihr, dass sie mir eine Perspektive zeigt. Dass sie aus dem Erforschten, dem Bestätigten, dem Gewohnten ausbricht und gleichzeitig begründen kann, warum. Auch, wenn sie es nicht sagt, es sollte erkennbar sein.
Kunst und Kultur sollte man nicht verwechseln. Während Kultur all das ist, was uns als Gesellschaft vereint, ist Kunst das, was uns als Gesellschaft verändert.
Ein spannendes Thema in Zeiten der Transformation.
Admin - 22:19:14
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