Wenn ich für etwas Experte bin, dann für Transformation, besonders die der Industriellen Wertschöpfung

2025-06-29

The next big thing

Wer investieren will, braucht Orientierung. Was muss meine Anschaffung können, wie muss sie sich mit ihrer Umgebung integrieren, welche Fähigkeiten brauche ich, um mit ihr umzugehen, wie sicher ist, dass die Anschaffung über mindestens ein Jahrzehnt profitabel in mein Unternehmen passt, … .

Was Zeitungen über die Forderung an die Politik schreiben, nämlich klare Rahmenbedingungen, gilt genauso für die Industrie selbst. Klare Rahmenbedingungen schaffen, wie und zu welchem Preis sich welche Investitionen rechnen werden.
Das ist neu für die Industrie. Digitalunternehmen sind gewohnt, das „next big thing“ anzukündigen, das weit weg von sicheren Rahmenbedingungen viel mehr den Zweck hat, bisherige Rahmen möglichst zu sprengen. Industrieunternehmen sind gewohnt, dass es darum geht, sich selbst zu optimieren und sehen Rahmenbedingungen weiterhin so lange als Störfaktor, bis sie merken, dass etwas mehr Standardisierung oder etwas weniger Monopol bei manchen Digital-Anbietern ihnen doch guttäte, und dann fangen sie an zu jammern.

The ‘next big thing’, das die Industrie wirklich weiterbringt, ist keine neue Supersoftware, es ist nicht künstliche Intelligenz, es ist vielmehr eine organisierte und standardisierte Digitale Industriearchitektur, die simple die Kernthemen wie Datensicherheit, einheitliche Zugriffsmöglichkeiten, Prozesskopplung, Datenhandel und Modularität zuverlässig unterstützt.
Es geht für die Industrie um die Beherrschbarkeit der Digitalen Welt, während aktuell, getrieben von Künstlicher Intelligenz, die Digitale Welt sich anschickt, die Industrie zu beherrschen. Mit unklaren Folgen, wer dann eigentlich in welchem Interesse Entscheidungen fällt und wie diese entstanden sind.

Es ist vieles im Umbruch und manche Dinge überraschen wirklich, doch man sollte vermeiden, zu kurzfristig zu denken. Gerade bei Künstlicher Intelligenz. Die Welt erzittert unter dem Dröhnen der Missionare, die mit ihren Erlöserbotschaften um die Wette eifern. Es lohnt sich daher, in Geschäftsmodellen zu denken. Wo entstehen Wettbewerbsvorteile und für wen? Wie lange halten die und wie werden andere darauf reagieren? Dann filtern sich die Strohfeuerthemen und jede, die bald im Niedrigpreissegment landen werden, schnell heraus. Diese Übung ist wichtig und entscheidend für die eigenen Entscheidungen: wo investiere ich wirklich und wo setze ich auf baldige kostengünstige Standards. Worauf es dabei wirklich ankommt, ist der digitale Rahmen, die Industriearchitektur, innerhalb derer die Investitionen ihre Ordnung finden. The next big Thing.