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Der Innovationsblog heißt jetzt Transformationsblog 


Die technischen Randbedingungen der Telekom-Homepageplattform sind nicht immer eindeutig und noch weniger erklärt. Ich muss erst herausfinden, wo und wie dieser Blog im weiteren gepflegt wird. Daher ist der Innovationsblog hier belassen, die aktive Pflege wird aber im "Transformationsblog" stattfinden. Später wird der Umzug vollzogen und diese Seit langsam abgeschaltet.  

 

 

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2025-04-13

Koalitionsvertrag

Jetzt haben wir 7 Wochen nach der Wahl einen Koalitionsvertrag und was ist, nach einem Tag Pause, die Reaktion aus Wirtschaft und Medien? Jammern. Die einen jammern, dass ihre Wunschkonzepte nicht alle drin sind, die anderen tun das gleiche über die ihren, es wird die Anzahl der Worte „werden“, „wollen“ und „prüfen“ im Vertrag gezählt und sich beschwert, es werden gleich wieder große Interviews zur besten Sendezeit geführt, warum diese Koalition schon wieder scheitert. [Mehr lesen…]

Admin - 19:58:38 | Kommentar hinzufügen

2025-04-06

Entwicklung

Diese Woche war Hannover Messe und man spürt wie jedes Jahr neben all den Großartigkeiten, die dort vorgestellt werden, die Stimmung. Und wer mit feinen Fühlern in die Gespräche ging stellt fest: Das Wort Transformation macht gerade ordentlich Karriere, ist omnipräsent und wird weiterhin nur von wenigen verstanden. Das beginnt mit dem Satz „Die Digitale Transformation hat ihre Ziele immer noch nicht erreicht“. [Mehr lesen…]

Admin - 20:44:04 | Kommentar hinzufügen

2025-03-30

Kooperation

Ich komme gerade aus Ägypten wo ich voll Bewunderung die Zeugnisse dieser ältesten dokumentierten Kultur studiert habe und gleichzeitig immer wieder erschüttert war darüber, wie schwer sich diese hoch kultivierte Nation tut, Wohlstand zu erzeugen. Das Land leidet an schwersten Strukturproblemen, die dazu führen, dass alle einzelnen Bemühungen, etwas zu entwickeln, irgendwann an ihre Grenzen stoßen und dann in den Zustand des Verfalls übergehen. So pendelt alles zwischen der Möglichkeit des Machens und der Sinnlosigkeit des Erhaltens. [Mehr lesen…]

Admin - 21:05:34 | Kommentar hinzufügen

2025-03-17

Erfolg

Menschen streben nach Erfolg. Das ist gut so und macht das Leben abwechslungsreich und spannend. Nur ist es weder so leicht noch garantiert, dass man auch Erfolg hat. [Mehr lesen…]

Admin - 13:16:59 | Kommentar hinzufügen

2025-03-09

Kommunikation

Ich war heute länger damit befasst, Bürsten und andere Hilfsmittel zu erwerben um Wespen dazu zu bringen, nicht in meinem Rollo-Kasten, sondern in anderen Höhlen in der Nähe zu nisten. Wie so oft gibt es dafür nahezu keine Fachgeschäfte mehr, die einen beraten, also ist man auf Internet Bestellung angewiesen.
Es war ein Mühsames Unterfangen. [Mehr lesen…]

Admin - 21:40:13 | Kommentar hinzufügen


Der Bisherige Blog ist durch einen Telekom Fehler nicht mehr bearbeitbar - ich weiss nicht, was geschieht, ob er Geschichte wird? wir werde sehen. Innovation kennt wohl Grenzen.



19. Mai 2019, 21:19

Innovationsmenge und Wert

Über das Wesen der Innovation habe ich ja bereits vieles geschrieben. Angefangen von der Popperschen Lehre über das Überleben im Labor oder in der Wildnis bis hin zur Bewertung von Gut oder Schlecht, Richtig oder Falsch. Beides Entscheidungen, die absolut nicht beantwortet werden können. Der Maßstab ist letztendlich, was eine Gesellschaft will beziehungsweise, was sie aushält. Es gibt absolute Veränderungen, wie Seuchen, da wird die Gesellschaft nicht gefragt, es gibt Machtverschiebungen, da fangen manche an sich zu wehren.
Derzeit sind wir weiterhin Innovationssüchtig. Die Medien schreien „wir müssen den Chinesen nachziehen“ „und dem Valley“ und gleichzeitig warnen sie vor der technologischen Diktatur und dem sozialen Zerfall. Und sie in beidem Recht. Innovation ist in erster Linie eine Waffe und da gilt es im Wettrüsten zu bestehen. In zweiter Linie geht es aber darum zu überlegen, was das denn über die reine Waffe hinaus bedeutet. Starke Gesellschaften haben ein Wertbild über das sie sich verständigen. Sie überlegen anhand dieses Wertbildes, welchen Weg sie gehen und was sie dafür tun. Das ist anstrengend und wir haben es verlernt. Wir müssen uns dafür von vielem Verabschieden. Vom Glauben, dass uns alles zufliegt, dass es die totale Gerechtigkeit gibt, dass wir ein Recht auf Erfüllung all unserer Wünsche haben, dass alles einfach wird, vom Anspruch auf totale Sicherheit und genauso vom Glauben, dass irgendjemand die schwierigen Fragen schon regelt.
Aber wir werden sehen: das Leben wird schöner. Weil es wieder lebendiger wird.

Dominik Ruechardt

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12. Mai 2019, 20:52

Das Gehirn

Das menschliche Gehirn ist extrem leistungsfähig, schnell, flexibel, … aber wir werden es ja demnächst ersetzen durch Künstliche Intelligenz. Überraschend, dass ich hier schreibe, das wird schiefgehen.
Künstliche Intelligenz funktioniert in etwa so wie Sehen. Ein wirres Bild wird verglichen mit im Gedächtnis gespeicherten Mustern und Ähnlichkeiten werden an das Bewusstsein vermittelt. So können wir etwas Katzenartiges als Katze erkennen. Wir erkennen aber nichts, was wir noch nicht kennen. Das wird entweder gleichherausgefiltert oder wir müssen lange nachdenken, was das wohl sein könnte. Dabei üben wir.
Wir sehen also nicht Wahrheit sondern erkennen nur unser Bild von Wahrheit wieder.
Künstliche Intelligenz macht wie gesagt ähnliches. Spannend wird es aber dann, wie es weitergeht. Welche Entscheidungen leiten wir ab? Welche Handlungen?
Wie gesagt: Wir sehen nicht einmal die Wahrheit, und wir entscheiden erst recht nicht nach einer Wahrheit. Wir entscheiden spontan nach dem was wir für Wahrheit halten, dem was wir können und dem was wir wollen. Dabei orientieren wir uns gegebenenfalls in Sekundenschnelle um, ändern unseren Willen, unsere Einschätzung der Lage, unsere Selbsteinschätzung, unser Ziel, oft scheinbar sinnfrei, ohne dass wir selbst nachher sagen können, warum.
Das ist der große Unterschied zur Künstlichen Intelligenz. Ihr fehlt diese Freiheit zur Sinnlosigkeit, zum ständigen Neuinterpretieren dessen, was wir wollen aus einer großzügigen Ziellosigkeit heraus. Das ist es, was wir Leben nennen.

Dominik Ruechardt

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05. Mai 2019, 20:46

Innovationsfolgen

Es gibt ja die schlichte aber verbreitete Haltung, Innovation ist, was sich durchsetzt. Da kann man eh nichts machen, das geschieht von alleine. Demnach sind multiresistente Keime auch Innovation. Oder Rechtsradikalismus in sozialen Medien, oder SPAM mails. Innovation hat immer mehrere Seiten. Sie macht etwas neu, sie regt damit ihr Umfeld zu einer Verhaltensänderung an und sie will bestehen und sich ausbreiten. Das zieht viele Probleme nach sich. Apple zum Beispiel. Was als coole Innovation anfing und die Welt beglückt steht jetzt unter enormem Druck permanent immer weiter durchschlagende Erfolge auf den Markt zu werfen und sie denken sich daher immer absurderen Unsinn aus, nur um dem Anspruch ihrer Investoren gerecht zu werden. Wollen ins Bankgeschäft, wollen ins Versicherungsgeschäft, ins Gesundheitswesen – dabei wären wir alle mit ein paar coolen Apps auf dem IPhone zufrieden gewesen. Aber nein, nun, da sie mal da sind, wollten sie immer weiter. So geht es allen. Und je mehr Erfolg sie haben, desto schlimmer wird es.
Die Lehre ist: erfolgreiche Innovation ist eine ungebremste, mit Geld befeuerte Maschine die immer weiter will, koste es was es wolle, für die Gesellschaft, für die Wirtschaft.
Wir haben also die Aufgabe, Innovation zu gestalten. Die Disruption in Form zu bringen, dass sie wieder sozialkompatibel wird. Das ist nervig für die Innovatoren, die gerne als die Guten dastehen, anstrengend für die Politik, weil sie das nicht gewohnt sind, und schwierig für die Gemeinschaft, weil es auch darum geht, die eine oder andere liebegewonnene Bequemlichkeit wieder zu opfern, weil es etwa doch mehr Sinn macht, Dienstleistungen zu bezahlen oder eine lebendige Innenstadt zu erhalten, auch in den Kleinstädten.
Es ist wie nach der großen Party: das Leben normalisiert sich und manches war toll, aber man widerholt es besser nicht, manches verändert sich wirklich und über manches lacht man am besten.

Dominik Ruechardt

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28. April 2019, 20:43

HR-Bots

Endlich geht es gerecht zu in den Einstellungsabteilungen der Konzerne. Anstelle von überlasteten Angestellten übernehmen Roboter die Bewertung eingehender Bewerbungen, von den tausenden Einsendungen können die in kürzeste Zeit qualifiziert diejenigen herausfiltern, die einer genaueren Betrachtung würdig sind und lassen sich nicht blenden von gutem Aussehen, geschickter Formulierung an den Fakten vorbei oder der zufälligen Übereinstimmung der Hobbies mit dem Sachbearbeiter. Sie werden zudem nicht müde, auch nicht beim dreihunderdsten Brief, den der Sachbearbeiter vielleicht bereits genervt nur noch überfliegt, weil er an die Mittagspause denkt, und dabei das wesentliche übersieht.
Die Welt wird gut und gerecht.
Wirklich?
Tatsächlich gibt es auch hier zwei Seiten der Automatisierung. Sie ist gut, für alles, was ich in klare Regeln packen lässt, sie ist nicht gut für alles, was von der Regel abweicht. Für den Querdenker mit einem dennoch spannenden Profil, den es sich lohnt an die Nachbarabteilung weiterzureichen, für die Jobs mit nicht so eindeutigen Anforderungen, gerade im kreativen Bereich, insbesondere in Zeiten des Wandels ist die Unschärfe vermutlich in der Regel größer als die Gewissheit und im Ringen um die besten Kräfte ist ein Bot vermutlich nicht unbedingt der feinsinnigste Erkenner von Möglichkeiten.
HR-Bots sind gut für Massenware. Das ist einmal natürlich gerecht, andererseits auch menschlich bedenklich, trennt das System noch einmal mehr die Welt in Klassen, deren Grenzen zu überwinden immer schwieriger wird. Demokratisierung ist anders.

Dominik Ruechardt

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07. April 2019, 20:39

e-scooter

Sensation aus Berlin. Das Verkehrsministerium will e-Scooter zulassen. Bis 20 Km/h auf der Straße, bis 12 Km/h auf dem Gehweg.
Ein spannender Ansatz, mit noch viel spannenderen Folgen. Die großen Fragenkreise sind:
Erstens: Wer wird auf e-Scooter umsteigen? Die Fußgänger? Die Autofahrer? Die Fahrradfahrer? Die ÖPNV Fahrer? Die heute schon Car- oder Bike-Sharer? Es ist zu vermuten: nicht die Autofahrer. Eher die ÖPNV Fahrer sowie die Fußgänger und heute-schon-Sharer.
Zweitens: Wie teilen wir den Verkehrsraum auf? Konflikte sind vorprogrammiert. Unterschiedliche Geschwindigkeiten und Aufmerksamkeiten von Fußgängern, Scooterern, Radlern, Autos konkurrieren auf engstem Raum.
Ausweg gibt es eigentlich dabei nur einen: Autos raus aus der Stadt. Um mehr Verkehrsfläche für die anderen zu schaffen, um als Umsteiger nicht nur die zu haben, die heute schonender unterwegs sind, sondern auch diejenigen, für die es unbequemer wird.
Das ist ein großer Schritt und ein richtiger Schritt. Der enge Lebensraum Stadt eignet sich schon lange nicht mehr für Autos. Doch jeder Systemveränderer weiß: Nichts ist so stabil wie ein unerwünschter Zustand. Es geht also nur mit harten Maßnahmen und da ist der Schritt mit dem e-Scooter eine tatsächliche Innovation die in ihrer Logik und Konsequenz die Welt verändern wird. Oder eingeht.

Dominik Ruechardt

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30. März 2019, 15:12

Das Ende der freien Liebe

Die derzeitige Debatte um Uploadfilter erinnert an die Entwicklung von Liebe und Sexualität nach den 68ern. Die große Innovation war die Pille gewesen, die der Frau Selbstbestimmung gab und half, begleitet mit dem Freiheitsdenken der Zeit, die freie Liebe und einen völlig neuem Umgang mit Sexualität gesellschaftsfähig zu machen. Die neuen Verhaltensweisen blieben nicht ohne Folgen. Die freizügige Interpretation von Treue und Partnerschaft war für die einen eine Befreiung, andere trieb sie in den Wahnsinn. Ungezügelter Verkehr förderte die Verbreitung von Krankheiten, alle voran Aids als Zeitenwende, die der freien Liebe ein Ende setzte und das Kondom hoffähig machte. Die Menschen hielten die völlige Freizügigkeit nicht aus, als sozialen Gründen ebenso wie aus gesundheitlichen. Sie mussten sich neue Grenzen setzen, neue Verhaltensmuster, um sich selbst und ihre Freiheit in den Griff zu bekommen.
Ähnlich geht es dem Internet. Die große Freizügigkeit stößt an ihre Grenzen. Menschen werden verrückt, radikalisieren sich, werden zu Terroristen, sie beklauen sich, teilweise sogar ohne sich dessen bewusst zu sein, sie tauchen tief in Privatsphären ein und werden verletzlich und angreifbar für Attacken der Gier, der Manipulation und des Hasses.
Wir sind in der Phase der Regulierung und Begrenzung angekommen. Datenschutzgrundverordnung, nun Urheberrechtsverordnung. Es ist ein natürlicher Effekt, in der großen Freiheit schlägt die Angst zurück, das große Thema der Zeit ist Sicherheit. Der Trend ist nachvollziehbar und auch notwendig, es ist ein gesellschaftliches Üben, doch sollten wir aufpassen, dass wir vor lauter Sicherheitsstreben nicht die Chinesen als Überwachungsgesellschaft überholen.

Dominik Ruechardt

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25. März 2019, 21:09

Fragezeichenschlagzeilen

Ist vermutlich keine aktuelle Innovation, greift aber derzeit auf unerträgliche Weise um sich. Die Fragezeichenschlagzeile stellt eine These in den Raum ohne sie belegen zu können. Sie ist die verzweifelte Unterwerfung des Journalismus unter das Joch seiner Währung, der Aufmerksamkeit. Er hat nichts zu melden, also stellt er eine Frage in den Raum. Um aufzufallen, vielleicht sogar, um auf ein Problem hinzuweisen, selbst Macht auszuüben, sicher oft mit bestem Willen, aber was er damit macht, ist ein viel größeres Problem. Denn bei seinem Publikum erzeugt er den Eindruck von Wahrheit, oder noch mehr, von Wahrheit, die sie nicht wirklich erfahren. Die Fragezeichenschlagzeile erzeugt bei der Leserschaft das maximale Misstrauen. Das Gefühl der Machtlosigkeit. Erst werden sie aufgeregt, dann werden sie wütend.
Die eigentliche Innovation war vor Jahrtausenden die Frage als solche. Das Fragenstellen ist eine der wichtigsten Kompetenzen des Menschen. Erst über die Frage gewinnt er Erkenntnis. Die Frage an sich war die eigentliche Innovation, schon beschrieben bei der Vertreibung aus dem Paradies, als Eva Gottes Verbot in Frage stellte. Seitdem sind es die Fragen, die uns verändern und die Antworten, die uns zusammenhalten. Eine öffentlich gestellte Frage ist damit eine Anklage an den Zusammenhalt. Möglicherweise berechtigt, aber auch sehr wirkmächtig. Fragen sollten klug eingesetzt werden. Wer sie missbraucht, stellt sich selbst in Frage.

Dominik Ruechardt

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16. März 2019, 11:38

Parkplatzfinder

Eines der großen Themen für die Smart City. Die App, die einen zum freien Parkplatz führt und den möglicherweise auch gleich noch reserviert. Macht parken einfach und bequem, beendet endlosen Parksuchverkehr – toll, oder?
Doch was bedeutet das: Ein Zentralsystem muss freie Parkplätze kennen, das kann durch individuelle Parkplatzbeobachtung oder durch permanente Schwarmbeobachtung aller vorbeifahrenden Autos geschehen, die ihre Umgebung andauernd filmen. Erstmal wahrscheinlicher ist der erste Fall, denn nur der kann auch den zweiten Aspekt bedienen: Parkplätze reservieren und abrechnen. Dazu müssen sie für andere Suchende blockiert werden. Es entsteht also dabei ein völlig neue Form der Parkplatzzuteilung, ähnlich der Reservierungen in Restaurants, die heute bereits das spontane Ausgehen nahezu unmöglich macht. Der Parkplatz wird zur Ware, dabei ist er heute öffentliches Gut. Wie geschieht dann die Zuteilung? An die meist bezahlenden? An Bedürftige? An die Mitglieder einer Park-Gemeinschaft wie etwa die Fahrer einer bestimmten Automarke? Gibt es ein Parkplatzkontingent pro Bürger, etwa 20 Stunden Parken pro Person im Monat? Dann eine Parkzeitbörse, wo man Parkstundenrechte handeln kann? Jedenfalls wird durch die Kommerzialisierung der freie und spontane Nutzen beendet, was das Leben in der Stadt deutlich verändert.
Ja, es wäre eine Innovation – es bleibt die gesellschaftliche Frage, ob wie sie wollen.

Dominik Ruechardt

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10. März 2019, 15:24

Uploadfilter

Es geht um die Frage: Begrenzen oder kultivieren
Das Böse ist im Internet allgegenwärtig und wird inzwischen an einigen Stellen zum wirtschaftlichen beziehungsweise zum politischen Problem. Die ganz bösen Themen sind Kinderpornographie, Terrorismus und Urheberrechtsverletzungen. Für alle drei Themen bietet das Internet jede Menge Raum und der Schaden ist groß.
Während Kinderpornographie relativ gut erkannt werden kann und es inzwischen einigermassen wirkungsvolle Polizeimaßnahmen gibt, die wir allerdings alle nicht wirklich durchschauen, ist es bei Terrorismus und Urheberrechtsverletzungen schwieriger. Beide breiten sich daher ungezügelt aus. Die Staatsgewalt kommt an ihre Grenzen, die Kreativen gehen pleite. Abhilfe sollen nun Uploadfilter leisten. Nicht mehr die Erbringer einer gesetzeswidrigen Information sind haftbar, sondern die Plattform. Jedes Portal soll jeden Inhalt der hochgeladen wird prüfen, ob er zum Terror auffordert oder Urheberrechte verletzt.
Der Streit darüber ist groß. „Zensur“ schreien die einen, „Notwendiger Schutz“ schreien die anderen. Tatsächlich ist das der Anfang vom Ende des Internets, das wir kennen. Und es wird weitergehen. Es wird Zäune geben, es wird Überwachung geben, es werden Automaten sein, die entscheiden, was geht und was nicht. Sie können nicht Kunst und Gewalt unterscheiden, nicht Humor und Ernst, nicht die offene Auseinandersetzung von der Indoktrination. Innovation einmal anders, wir steuern auf einen digitalen Puritanismus zu.

Dominik Ruechardt

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04. März 2019, 21:09

Augmented Reality

Eines der jüngsten großen Themen im Markt. Augmented Reality – Angereicherte Wirklichkeit - überlagert ein reales Bild mit digitaler Zusatzinformation. Das kann alles Mögliche sein. Man bekommt angezeigt, was im Inneren eines Behälters ist, welche Temperatur in einem Kessel herrscht, welche Kräftebelastung auf einem Gegenstand im Einsatz herrscht – es lässt sich einsetzen für Betriebsanleitungen, die die Funktion eines Schalters erklären, für Fehleranalysen, für Reparaturhinweise, für Qualitätsstudien, für Ausbildung, für die Übermittlung von Handlungsanweisungen – was auch immer. Es kann auch, gekoppelt mit Gesichtserkennung etwa, Hintergrundinformation zu Menschen sein, etwa zu Vermögen, krimineller Historie oder Verführbarkeit.
Ist das eine Innovation? Ja. Denn das Wissen über Gegenstände oder Individuen wird in die unmittelbare Sinneswahrnehmung eingesteuert und damit Teil des unmittelbaren Wahrnehmens und Handelns. Damit wird das Gehirn, das üblicherweise das Handeln steuert, teilweise ersetzt durch eine äußere Intelligenz, die sich aktiv in das Handeln einmischt. Das ist in vielen Fällen sehr effizient und ein evolutionärer Vorteil, das bedeutet, was wird sich in vielen Dingen durchsetzen. Andererseits ist es auch gefährlich im Sinne der Eigenverantwortung von Handelnden. Sind sie noch verantwortlich, wenn ihnen falsche Informationen übermittelt werden? Können sie das reflektieren in einer unmittelbaren Situation der Handlung? Das sind interessante Fragen, insbesondere wenn man überlegt, wie komplex und dynamisch die Informationsketten sind, die letztendlich zu einer Anzeige in einem Augmented Reality Endgerät führen. Es ist ja nicht so, dass das funktioniert wie ein Röntgenblick, vielmehr muss durch eine lange Kette ein echter Gegenstand erkannt, mit Daten zum Gegenstand an sich sowie seinem Zustand verknüpft und mit einer Handlungsmotivation und der daraus abgeleiteten Anweisung kombiniert werden. Da kann jede Menge schiefgehen. Das wird der Technik Grenzen setzen, kommen wird sie dennoch.

Dominik Ruechardt

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