2022-04-04
Manche Astrophysiker sprechen von Wurmlöchern im Universum, Verknotungen der Raumkrümmung die endlos weit entfernte Orte auf magische Weise verbinden und so theoretisch intergalaktisches Reisen ermöglichen.
Ähnlich funktionieren Links in die Cloud. Daten liegen irgendwo auf der Welt, den Zugangslink erhält man irgendwie, per Mail, per Chat, per Kurzmessage …
Und so entsteht eine gleichzeitige Erreichbarkeit und Unerreichbarkeit, wie sie die Wurmlöcher im Universum darstellen. Man muss nur den Eingang finden. Doch der zeigt sich meist nur ein einziges Mal und verschwindet dann im Rauschen der Information. In welcher Mail war der Link gleich wieder? oder war er in einem Chat? Aber in welchem … ?
Wo früher Ordnung unter Dateien und Ordnern herrschte dominiert mit den verlinkten Daten der Cloud das große Durcheinander. Die globale Verfügbarkeit verdreht sich zur Nicht-Verfügbarkeit. Der Zeitaufwand für das Suchen von Information ist wieder dramatisch gestiegen und ein Gefühl der Hilflosigkeit macht sich breit, wie man das denn je wieder in den Griff bekommen kann.
Zusätzlich kommt die Frage auf, ob es in diesem Datenuniversum nicht bereits riesige schwarze Löcher gibt. Datengebirge, zu denen es keinen Zugang mehr gibt, die sich allenfalls durch automatische Backups und Betriebssystemanpassungen vermehren und eine abgeschlossene Informationswelt bilden, vielleicht sogar mit intelligenten Programmen, die diese Daten pausenlos bearbeiten.
Wir wissen es nicht und werden es nie erfahren. Die Informationswelt geht den Weg des Universalen Seins – scheinbar klar und berechenbar - und doch rätselhaft und voller Mysterien.
Admin - 21:22:17
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