2025-04-20
Es lohnt sich immer wieder, gerade an Ostern, sich ein wenig bei den Weisheiten der Vorfahren umzusehen und dabei stößt man immer wieder auf die sieben Todsünden, die mich nach wie vor in ihrer Klugheit beeindrucken.
Es sind da Faulheit, Wollust und Völlerei, drei Spielarten des sich gehen Lassens, der Aufgebens der Kräfte, die einen lebendig halten und es Rückzugs in einen geschützten Raum. Sie sind die Versuchung der Digitalen Bequemlichkeit, wenn Assistenten aller Art einem das Leben abnehmen.+
Die zweite Gruppe sind Zorn, Gier und Neid – nach außen gerichtete, negative soziale Kräfte, die Kraft aus den Menschen und der Gemeinschaft ziehen, die aber als Antrieb wirken, sich gegen die anderen aufzustellen und darüber selbst zu bestätigen.
Die letzte und übelste der Todsünden ist der Hochmut. Das sich über andere stellen, die Empörung, die Gewissheit, besser und überlegen zu sein. Der Hochmut ist der größte Feind jeder Gesellschaft, adelt die hochmütigen aus ihrer Perspektive und vergiftet gleichzeitig die Beziehung zu allen anderen. Hochmut kommt vor dem Fall, das Sprichwort ist klug, denn die Hochmütigen übersehen in ihrer Eitelkeit die Wirklichkeit, und die richtet sich gegen sie, denn Wirklichkeit mag keine Hochmütigen. Doch der Hochmut ist derzeit weit verbreitet in politischen Gruppen, linken wie rechten, ebenso wie im Glaube an Technologie und Systemische Überlegenheit.
Die Sieben Todsünden beziehen sich auf eine Gesellschaft und ihre Überlebensfähigkeit. Gerade in Zeiten der Transformation, die ja ein industrielles und gesellschaftliches Phänomen ist, ist es wichtig, sie sich immer wieder zu vergegenwärtigen, um zu verstehen, was gerade geschieht und was geschehen wird, wenn sich alle mal wieder auf die eine oder andere Weise in die Tasche lügen und die Welt schönreden.
Karl Popper sagt: Nichts ist verantwortungsloser als Pessimismus. Widerspricht das den Todsünden? Nein, sie helfen nur, Optimismus von Träumerei zu unterscheiden.
Admin - 13:34:48
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