2025-02-09
Der Mensch entscheidet sich täglich tausende Male, dass er den Fuß hebt, wenn eine Treppe kommt, dass er eine Türe öffnet, bevor er durchgeht, dass er grüßt, wenn er jemandem begegnet, und das Entscheiden fällt ihm leicht.
Dennoch sind manche Entscheidungen sehr schwer.
Sie unterscheiden sich am ehesten über die unbewussten Entscheidungen und bewussten. Die unbewussten fallen leicht. Bei ihnen geht es um Dinge die wir können, die wir geübt haben. Die schwierigen sind die Bewussten. Bei denen wir zunächst eine Frage formulieren oder ihr begegnen und dann die Antwort nicht kennen. Vor diesen Entscheidungen drücken wir uns gerne. Wir suchen Rat, deuten die Sterne, googeln herum oder lassen es gleich bleiben und überlassen es anderen.
Aber genau diese Entscheidungen sind die wichtigen. Die unser Schicksal bestimmen, die uns als Menschen von den Tieren unterscheiden. Die Fragen, wie wir uns organisieren und wie wir unsere Verantwortung in der Welt wahrnehmen. Das Internet ist voll voll Entscheidungshelfern und in der Digitalindustrie ist es ein großer Markt, Menschen Entscheidungen abzunehmen.
Man könnte sagen, Entscheiden ist die Disziplin der Könige und die Untertanen ordnen sich unter. So haben Gesellschaften lange gelebt und viele tun es immer noch, insbesondere Unternehmen.
Sprich: Entscheiden bedeutet Macht. Und Macht haben kann sehr befriedigend sein aber auch anstrengend, oft auch belastend. Wollen wir Macht haben? wollen wir, dass andere sie über uns haben? wollen wir sie delegieren, wie wir es in der repräsentativen Demokratie tun? Wir sollten uns dieser Zusammenhänge bewusst sein, wenn wir über Demokratie und die Ungerechtigkeit der Politik jammern und uns nach Einfachheit sehnen. Und wir sollten sie im Kopf haben, wenn wir digitale Systeme entwerfen, über die wir uns Organisieren.
Admin - 19:02:56
|
Kommentar hinzufügen
Kommentar hinzufügen
Die Felder Name und Kommentar sind Pflichtfelder.