2025-01-26
Es ist unbestritten ein Trend, überall und jederzeit mit Kopfhörern herumzulaufen und sich dabei wohl irgendetwas anzuhören. Sei es Musik, sei es ein Podcast oder sei es sonstwas.
Wenn ich Menschen darauf anspreche, erklären sie mir, wie effizient das sei, dass sie sich beispielsweise während des Sports weiterbilden, oder wie entspannend, wenn sie sich durch Musik wegtragen lassen.
Ich tue das nicht und habe auch wenig Verständnis. Ich halte Präsenz, also Anwesenheit, in der Welt für einen sehr wichtigen Grundsatz, gerade in einer Zeit der Blasenbildung und der sozialen Diffusion. Wenn schon das Hirn stets dazu neigt, in eigene Ideenwelten abzuschweifen, ist es wichtig, dass zumindest die Sinne in der Wirklichkeit bleiben und die so wahrnehmen, wie sie ist, auch wenn sie manchmal anstrengend oder langweilig ist. Aber sie ist das, was uns ausmacht als Teil einer Gesellschaft, einer Ökologie oder einer Ökonomie.
Die Entwicklung jeder Kultur verläuft in Wellen und Phasen, die sich überlagern. Wir habe eine lange Phase der Selbstoptimierung erfahren, mit allen möglichen Facetten und vor allem mit einem sehr großen Markt, der gut daran verdient hat, uns das Leben noch einfacher, noch bequemer und noch sicherer zu machen. Das Ergebnis ist aber eine verletzliche, verunsicherte Gesellschaft, die nicht mehr in der Lage ist, zu kommunizieren, sondern sich von Geschrei und Empörung manipulieren lässt.
Daher meine Bitte: schaltete die Sinne wieder auf die Wirklichkeit, dann gelingen uns die Wege, Innovationen und Transformationen, vor denen wir jetzt stehen.
Admin - 16:16:43
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