2024-06-15
In Zeiten der Wissenschaft wird geforscht, selbstverständlich. Und geforscht wird, indem die Welt in ihre Einzelteile zerlegt wird, deren Verhalten und Wechselwirkung anschließend beobachtet wird. Das Muster ist immer das gleiche. Dabei treten sehr robuste Erkenntnisse zutage, mit denen sich wiederum ziemlich komplexe Szenarien gestalten und steuern lassen.
Die Umfrage ist das Experiment der Sozialwissenschaften und das Problem ist wie bei allen anderen Wissenschaften auch immer das gleiche: Es wird vermessen, doch was und nach welchem Maß? woher kommen die Fragen und welche Einzelteile werden beobachtet?
Meistens orientiert es sich entweder daran, woran man glaubt oder an der Bestätigung dessen, was man schon weiß. Äußerst selten ergeben sich aus dieser Art Forschung Innovationen. Wer versucht, über Umfragen sein Verhalten zu verbessern, sei es als Unternehmen oder als Partei, gerät immer sofort in die Falle der Selbstoptimierung. Auf den Fokus auf bekannte Themen, denn andere kommen gar nicht vor. Doch die Umfrage führt zur irrigen Meinung, alles richtig gemacht zu haben, auch wenn das Ergebnis etwas anderes sagt, wie es vielen Parteien bei den letzten EU-Wahlen ging.
Die Wirklichkeit findet man anders heraus. Leier gibt es dafür keine Methode, die man einfach kaufen kann. Dafür muss man Ideen entwickeln, Unbekanntes, daraus Theorien, ersinnen und die dann in Konzepte verpacken und probieren. Dann kann man auch wieder Umfragen drauf loslassen.
Doch zunächst heißt es, Augen und Ohren auf, sehen, was los ist, und darüber nachdenken, was da eigentlich gerade passierten könnte. Was am eigenen Tun möglicherweise nicht mehr zeitgemäß ist und was an der Haltung der eigenen Leute nicht mehr passt, die es sich längst gemütlich eingerichtet haben.
Populisten beherrschen das ebenso wie Innovative Unternehmer in der Digitalindustrie. Sie verlassen sich nicht auf Umfragen, sondern auf das, was sie spüren. Und daran liegt der Erfolg, gerade wenn die Fragen der Umfrager nicht mehr zur Wirklichkeit der Befragten passen.
Innovativ sein heißt, sich selbst in Frage stellen können, dafür sind Umfragen aber auch wieder das falsche Mittel.
Admin - 17:58:43
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