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Wenn ich für etwas Experte bin, dann für Transformation, besonders die der Industriellen Wertschöpfung

Transformation und Innovation sind Geschwister, wobei die Transformation der Innovation folgt. Das Neue der Innovation ist zunächst Schöpferisch, doch setzt sie sich in der Wirklichkeit durch, ist sie genauso zerstörerisch. Dinge werden ersetzt oder verändert, Folgeeffekte sind oft überraschend, Kollateralschäden die Regel. Die Transformation ist die eigentliche Veränderung, die oft schmerzhafte Folge mit meist ungewissem Ausgang.     


 

 

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2023-01-15

Experten

Derzeit rollt eine Welle des Innovationspessimismus durch die Presse. Die Wissenschaft sei erschöpft, es gäbe zwar eine Flut an Veröffentlichungen, aber der Neuigkeitsgehalt sei gering. Die meisten Veröffentlichen bauten auf Alterkenntnissen auf, die sie vertiefen und detaillieren. Als Grund wird dem System die Schuld gegeben: Forschungsförderung orientiert sich an kurzfristigen Erwartungen und Ergebnissen, da sei es für Forschungsplaner zu riskant, neue Gebiete anzugehen. Wirkliche Innovation sei hingegen faste immer Disziplinübergreifend und das würde nicht funktionieren.

Ich muss sagen: Sie haben Recht und ich hin froh, dass diese Erkenntnis allmählich ankommt, ich verzweifle schon lang am Wesen der Forschung.
Ich nenne es Expertenburgen. Forschende igeln sich ein in ihrem Themengebiet und fressen sich immer tiefer in Details, die längst nur noch eine verschwindende Bedeutung haben.

Dabei wird seit langem der Schwerpunkt auf MINT Fächer gelegt: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Parallel dazu die Medizinische Forschung, die aber inzwischen mehr und mehr mit MINT verschmilzt. Lauter Experten forschen hier nach Dingen, die sich alle als unglaublich wichtig darstellen lassen.

Parallel erfahren wir, wie unsere Gesellschaft zerfällt. In Arm und Reich, Links und Rechts, Splittergruppen, die alle Recht haben wollen. Getrieben von einer Sehnsucht nach einer heilen Welt. Vorwürfe und Hass breiten sich aus, weil sich alle ungerecht behandelt fühlen und andere dafür verantwortlich machen. Die soziale Seite unserer technisch so gut erforschten Zukunft ist ziemlich verwahrlost.

Es gibt also viel zu tun. Viel zu forschen, Theorien zu entwickeln, die die Zusammenhänge zwischen technischen Möglichkeiten und einer funktionierenden Gesellschaft vertiefen, Dinge zu erproben und daraus zu lernen. Der Schritt dahin ist aber ein großer, denn dazu braucht es Mut. Mut, zuzugeben, dass das technische Wissen alleine unsere Probleme nicht löst, Mut, zu entscheiden, in welche Themen investiert werden soll und wie, denn es werden wieder alle schreien, es sei ungerecht. Und die Experten werden mit kurzfristig messbaren Themen kommen und die Aufmerksam an sich ziehen, es ist ja so viel einfacher.
Aber alleine dahin zu kommen, zu erkennen, dass so ein Schritt nötig wäre, das wäre schon Innovation.

Admin - 16:33:24 | Kommentar hinzufügen

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Der Bisherige Blog ist durch einen Telekom Fehler nicht mehr bearbeitbar - ich weiss nicht, was geschieht, ob er Geschichte wird? wir werde sehen. Innovation kennt wohl Grenzen.