2022-07-17
Wer noch halbwegs Bibelfest ist kennt die Bemerkung „Im biblischen Sinne?“ wenn es um das Erkennen geht, besonders zwischen den Geschlechtern.
Ich habe selbst lange gebraucht um zu verstehen, warum da ‚Erkennen‘ steht, wenn ich doch ‚Verlieben‘ las, oder das Entsprechende, was die Menschen damals taten.
Das Erkennen ist der Übergang vom Unbekannten zum Bekannten. Es ist damit eine Erweiterung der eigenen, bekannten Welt, sei es durch Personen oder durch Ideen durch etwas Neues. Abraham erkannte sein Weib, weil er erkannte, dass sie es ist, die zu ihm gehört und sie hoffentlich das entsprechende erkannte. Damit veränderte sich die Welt für beide dramatisch, sie waren dann ein Paar.
Erkenntnis ist etwas Großes und unmittelbar verknüpft an Innovation. Erkenntnis ist Innovation im persönlichen, oder auch im Gesellschaftlichen, denn auch Gesellschaften können erkennen.
Erkenntnis ist auch das Ziel jeder Forschung und doch stellt sich die Frage, ob die Forschung noch bereit ist, zu erkennen. Es gibt einen Unterschied zwischen Erkenntnis und Berechnung, zwischen dem sich Öffnen für etwas Neues und dem immer weiteren Zerlegen des Bekannten. Forschung ist heute oft zu sehr gefangen in der Berechnung und zu wenig bereit, sich selbst in Frage zu stellen, was für Erkenntnis unabdingbar ist.
Erkenntnis ist in der Regel erst einmal schwer beweisbar. Das macht es ihr schwer, sich zu rechtfertigen. Die Wissenschaft kennt dafür den Begriff der Theorie – in meinem laien-Altgriechisch würde ich das mit „Gotteslehre“ übersetzen. Ein innovativer Gedanke, der attraktiv genug ist, um wahr sein zu können. Der Beweis wäre dann wieder eine Frage des Messens und Berechnens – das, was die Forschung kann. Immerhin.
Admin - 21:59:03
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