2022-07-15
Wir erleben gerade eine Menge Grenzereignisse. Ereignisse, die aus Verzweiflung stattfinden, weil irgendjemand soweit an die Grenzen gegangen ist, dass es keinen anderen Weg mehr gibt, um zu überleben.
Der Russische Krieg in der Ukraine ist ein Grenzereignis, weil Russland das braucht, um seine Legitimation als Großmacht zu bestätigen. Die Umbenennung von Facebook in Meta mit dem Ziel des Metaversums ist genauso eine Verzweiflungstat eines Unternehmens, das keinen anderen Weg mehr findet, im sich als Investitionsziel zu legitimieren. Elon Musks Attacke, Twitter zu übernehmen ist nichts anderes: Der verzweifelte Kampf, Größe im Wettkampf der Digitalfürsten zu kaufen. Andere Grenzereignisse reihen sich rund um Gerechtigkeit und Gleichheit. Wir fangen an, uns zu hassen, weil wir unbedingt Gleichheit garantiert haben wollen und Verschiedenheit verbieten, mit Sprache, mit Verhaltensregeln. Noch so ein Beispiel ist das Autonome Fahren: mit dem Wunsch der absoluten Sicherheit sind wir bereit, den öffentlichen Raum Automaten zu überlassen, die die Hoheit übernehmen.
Was alle vereint ist die Idee einer Wahrheit. Es geht um die verzweifelte Erfahrung, dass es weder Wahrheit noch ein Optimum gibt und den ebenso verzweifelten Versuch, diese Erfahrung zu negieren. Aber das Leben ist nie wahr und nie optimal, sondern immer anders.
Grenzen sind interessant und sollte stets gesucht werden. Aber nicht aus dem Grund der Verzweiflung, zu scheitern, sondern aus Neugierde und Offenheit. Dann ist der Umgang mir ihnen innovativ.
Admin - 16:59:44
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