2022-04-19
Heute bin ich auf einem Spaziergang wieder an ein paar siebziger Jahre Gebäuden vorbeigekommen und war spontan begeistert. Die Häuser waren natürlich nicht so schön wie die Gebäude der Gründerzeit oder andere Prachtgebäude, aber sie waren menschenfreundlich. Man hat ihnen angemerkt, dass sie von Menschen entworfen wurden, die sich sehr genau damit auseinandergesetzt haben, wie andere Menschen hier leben würden und vor allem, wie ein Leben in einem offenen gesellschaftlichen Geist stattfindet, in einer Kombination aus Moderne, Großzügigkeit und Funktion.
Was mit spontan einfiel: die Architekten stammten aus einer vom Krieg geprägten Zeit, die in den Siebzigern erstmals als überwunden gegolten hatte. Während die Sechziger noch vernünftig, aber sparsam gebaut hatten, waren die Siebziger durchdrungen von Mut und der Idee einer modernen, den Menschen zugewandten Lebensform. Manchmal ein wenig durchgeknallt, aber jedenfalls konsequent.
Später wurden die Architekturen wieder anders. Die Achziger bauten bereits wieder burgenartig, in den Neunzigern begann die soziale Spaltung zwischen extremer Effizienz für die Armen und ausladender Zurschaustellung für die Reichen.
Ich haben mich auf diesem Spaziergang nach dem Mut der Siebziger gesehnt. Es war eine Zeit des Aufbruchs in allen Ebenen. Gesellschaftlich, Technisch, Politisch. Aber vor allem war es eine mutige Zeit, die aber auch Risiken nicht für Heldentum gehalten hat, sondern für einen Teil des Umsetzens von Ideen.
Was hat das in einem Innovationsblog zu tun? Es waren halt innovative Zeiten.
Admin - 21:32:11
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