2021-12-04
Käme eine Fee und gäbe mir drei Wünsche frei, wäre der Erste natürlich unglaublicher Reichtum und der Zweite unglaubliche Anerkennung, was sollte sie sonst von mir halten. Der Dritte aber, der wäre für den Weltfrieden. Ich würde mir ein sehr wichtiges, aber unlösbares Rätsel wünschen. So etwas wie die Erkenntnis zu weiteren Dimensionen, zu denen wir einfach keinen Zugang haben, in denen aber Dinge geschehen, die uns beeinflussen, etwa weil dort die Träume gemacht werden, oder weil da die Fledermäuse ein- und ausfliegen. Die String-Theorie der Astrophysik, die versucht, die Relativitätstheorie und die Maxwellschen Gleichungen zusammenzuführen und dabei erkennt, dass es mindestens fünf Dimensionen braucht, damit die Physik stimmt, die wir in unseren drei Dimensionen plus Zeit erleben, kommt dem im Übrigen schon sehr nahe.
Tatsächlich ist das aber eine alte Idee. Aus ihr sind Götter entstanden, Mythen und Aberglaube, alles Konzepte, die sehr erfolgreich dabei waren, Gesellschaften untereinander zu befrieden und zusammenzuhalten. Das religiöse Jenseits ist nichts anderes als ein solches Rätsel.
Das Wissen des Unwissens ist eine notwendige Voraussetzung zur Solidarität. Wenn man schon nicht alle Fragen beantworten kann, sollte man zumindest zusammenhalten. Das ist ein Problem unserer Zeit. Wir haben die Götter entthront, die Mythen verblasen und bauen unsere Wirklichkeit aus dem, was wir messen können oder zumindest gerichtsfest einklagen können. Es besteht keine Notwendigkeit mehr, Frieden zu schließen, wenn doch die Faktenlage eindeutig in eine Richtung spricht.
Dabei entsteht Innovation immer nur jenseits des Messbaren und jenseits des Bekannten, so ist das ja definiert. Ewiges Unwissen und das damit verbundene Suchen angesichts der Unlösbarkeit der Wahrheit ist also innovativ. Und mein dritter Wunsch.
Admin - 22:22:35
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