2021-02-14
Ich könnte ja mal versuchen, den „Satz der Woche“ und diesen Blog zu verknüpfen. „Die Welt im Kopf ist oft mächtiger als die draußen“. Die Art und Weise, wie ich Dinge bewerte oder Entscheidungen fälle hängt von dem Bild über die Welt ab, das ich in meinem Kopf herumtrage. Dieses Bild setzt sich aus allem möglichen zusammen, kurzfristigen Fakten, Dingen, an die ich glaube, Erfahrungen, Dinge vor denen ich mich fürchte … Es ist ziemlich sicher, dass das Bild in meinem Kopf ein anderes ist, als die Bilder in den Köpfen derer, die mich umgeben oder, noch sicherer, der weiteren Menschen auf dieser Erde. Und es prägt meine Entscheidungen.
Die Welt draußen, die der Politik, ist machtlos, wenn ihre Bilder nicht mehr zu denen passen, die die Menschen in den Köpfen haben. Das kann zwei Gründe haben. Entweder, die Politiker kapieren es nicht oder die Bilder sind einfach zu individuell und unerreichbar.
Die Erkenntnis: Ein gemeinsames Bild wäre hilfreich. Es kann schemenhaft sein, lückenhaft, changierend, doch es will gepflegt werden. Bei Autokraten ist das einfach: sie sind das Bild. Demokratien zehren von Bildern aus ihren Ursprüngen, die sie dann über die Zeit zerreden. Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, irgendwo in Deutschland ein großes, veränderliches Bild aufzubauen. An einer große Hauswand bei Kassel, an einem alten Industriegebäude in Sachsen, irgendwo. Und in regelmäßigen Abständen wird dieses Bild weiterentwickelt. Von einer Gruppe, die dazu beauftragt wird. Jedes Bundesland entsendet eine Person. Wer das ist legt die/der jüngste Landr/ä/a/t/in im Land fest. Medien diskutieren diese Bild, es wird im Schulunterricht besprochen, Wim Wenders dreht einen Film darüber.
Eine öffentliche Welt im Kopf
Das wäre mal innovativ
Admin - 21:11:20
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