2020-12-26
Ich habe zu Weihnachten zwei Dinge geschenkt bekommen: ein Puzzle (1000 Teile, Schiffsszene auf dem Meer von Turner) sowie das Buch „kurze Antworten auf große Fragen“ von Hawking.
Hawking beschreibt die Welt aus der Perspektive des Physikers und landet natürlich unter anderem bei der Quantentheorie. Und als nun erfahrener Puzzlezusammensetzer muss ich sagen: Die Theorie stimmt. Teilchen verändern völlig unvorhersehbar ihre Gestalt, werden sichtbar oder unsichtbar, und am Ende fügt sich doch alles zu einem großen Bild zusammen. So einfach kann Erkenntnis sein.
Dann setzt Hawking aber einen drauf und beweist (anhand der Erkenntnis dass die Zeit erst mit dem Urknall entstanden ist) dass es keinen Gott gibt, oder er erklärt zumindest, es sei unendlich unwahrscheinlich, dass es ein Jenseits gibt. Das ist natürlich Unsinn. Als Mathematiker denke ich da zumindest völlig anders. Hawking, der Physiker, denkt ausgehend vom Messbaren. Ich als Mathematiker denke ausgehend vom Denkbaren. Von daher ist mir völlig klar, dass die messbare Welt mit ihren lächerlichen 3 Dimensionen plus der Zeit nicht Alles sein kann. Es ist vielmehr unendlich unwahrscheinlich, dass da nicht noch viel mehr ist, was wir nur halt nicht messen können. Nur, was das ist, ist natürlich nicht erfassbar. Es Gott zu nennen und sich Geschichten dazu auszudenken ist legitim aber ohne Anspruch auf Wahrheit, da bin ich wieder bei Hawking. Nur, ohne diesen Gott gäbe es keine Weihnachten und ich hätte weder das Buch noch das Puzzle bekommen.
Wir sehen: das Thema bleibt komplex und ohne endgültige Antwort.
Was hat das mit Innovation zu tun? Unendlich viel, denn gäbe es keine offenen Fragen, gäbe es auch keine Innovation.
Admin - 23:12:58
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