2024-09-27
Der Streit um die Anerkennung des Faktischen geht weiter und droht, weiter zu spalten. Er neigt dabei auch, zu Glaubensfragen zu eskalieren und führt zur tiefen Verachtung der jeweiligen Gegenseite. Dabei ist der Streit völlig unnötig aber ein Spiegel der fortschreitenden Blasenbildung.
Fakten entstehen durch Messung oder eine andere neutrale und nachvollziehbare Erfassung bestimmter Zustände. Was dabei aber nicht vergessen werden darf ist, dass diese Messungen stets in einem bestimmten Kontext stattfinden und zwei Dinge nicht übersehen werden dürfen: Die erste: Die Nachvollziehbarkeit der Messungen ist stets nur unter bestimmten Annahmen und Randbedingungen gegeben, die zweite: Was wurde alles nicht gemessen, was die Ableitung aus den Fakten betreffen könnte.
Andere Menschen betrachten die Welt anderes. Legen andere Randbedingungen zugrunde wie zum Beispiel einen Klimazyklus über Millionen Jahre anstatt einen über hundert Jahre oder eine Annahme eines ewigen Lebens in einem um das Paradies erweiterten Weltbild im Unterschied zur Annahme der menschlichen Sterblichkeit. Das ist zulässig und wir sollten diese Unterschiedlichen Annahmen anerkennen, wenn wir uns streiten, denn nur dann können wir uns auf etwas Gemeinsames einigen.
Auch die Frage, was nicht gemessen wird, ist relevant und das ist meist sehr viel mehr als das, was gemessen wird. Die Wissenschaftliche Betrachtung der Welt ist wertvoll und sehr hilfreich, aber sie ist nicht die Einzige, die zählt.
Wer das nicht akzeptiert, kann nicht innovativ sein.
Admin - 17:12:31
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