2024-05-12
Die letzten zwei Tage war ich in Bilbao. Eine eindrucksvolle Stadt, größer, lebendiger und vielseitiger, als ich es erwartet hatte.
Beim Streifzug durch die Stadt verloren wir immer wieder die Orientierung, doch wir hatten zwei Werkzeuge, das Smartphone und einen Stadtplan.
Der große Unterschied ist: das Smartphone weist einem den Weg, der Stadtplan gibt einem Orientierung. Bald benutzten wir nur noch den Stadtplan. Es machte mehr Spaß, es gab einen ein vielseitigeres Bild und vor allem entstand im Kopf eine eigene Vorstellung von der Stadt und ihren Zusammenhängen.
Mit dem Plan verstehe ich die Stadt, mit dem Smartphone finde ich einen Weg. Dabei bin ich allerdings reduziert auf die ausführende Funktion zwischen Start und Ziel. Das mag oft ausreichen, dennoch ist es irgendwie unbefriedigend. Beim Nachdenken wurde mit klar, warum. Es dient einem Effekt, den wir derzeit alle beklagen: mit dem Smartphone bleibe ich in der Blase meiner eigenen Pläne und Vorhaben (oder Vorgaben), mit dem Stadtplan erweitere meinen Horizont und mein Verständnis um den Kontext, in dem ich mich bewege.
Wir sind immer noch auf der Suche, wo uns digitale Werkzeuge mehr helfen und wo sie uns eher beschränken. Die Übung mit dem Stadtplan kann dazu beitragen, diese Frage ein klein wenig weiter zu klären. Nicht innovativ, aber hilfreich in der Transformation.
Admin - 20:58:10
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