2024-03-17
In „Strategie Guide Digitale Transformation“ beschreibe ich unter anderem 4 unterschiedliche Unternehmertypen und deren Vorgehensweise in der Transformation, die sich in der jeweiligen Einstiegsfrage unterscheidet. Der „Lehrer“, der als erstes „Warum“ fragt und Veränderung aus einem Zielbild oder höheren Ideal heraus anstrebt. Der „Bulldozer“, der als erstes „Was“ fragt und Veränderung aus sich und seiner Tatkraft heraus betrachtet. Der „Ich Auch“ Typ, der als erstes „Wie“ fragt und beobachtet, welche Veränderung andere erfolgreiche betreiben und das dann nachahmt, und schließlich der „Stratege“, der als erstes „Wo“ fragt und Veränderung stets im Kontext eines vorhandenen Ökosystems und seiner Kräfte betrachtet.
Die frühen Phasen der Digitalisierung waren geprägt von Bulldozern, die mit enormer Schubkraft und viel Geld “Was“ über die Welt geschüttet haben. Computer, Internet, Smartphones, SocialMedia, KI, all die „big things“. Diese “Bulldozer” sind weiterhin Vorbild für viele, seien es Investoren oder seien es StartUps, die hoffen mit dem nächsten „big thing“ ganz groß abzuräumen.
Das Problem ist, dass die Welt inzwischen ganz schön vollgestellt ist mit „big things“ und die mehr und mehr zum Selbstzweck werden mit dem Ziel, die Mega-Unternehmen oben auf einer Hype Kurve zu halten. Bulldozer arbeiten außerdem mit sehr viel Kapital, mit dem sie ihre Konzepte über die Welt rollen. Das können andere nicht.
Was inzwischen daher sehr viel mehr in den Vordergrund rückt, ist die Gruppe der Strategen. Unternehmen, die sich genau anschauen, was sich in ihrem Umfeld verändert, welche Kräfte und Strömungen da wirken und wie sie sich mit ihren speziellen Kompetenzen in diese veränderte Umwelt stellen können, um erfolgreich zu sein. Das ist eine ganz andere Gruppe von Unternehmen, häufig auch traditionelle Unternehmen, die nicht unbedingt vom explosionsartigen Wachstum träumt, sondern viel mehr genau überlegt, wie Geschäft und Gesellschaft funktionieren und wie sie dort einen guten und erfolgreichen Beitrag leisten können. Der Mittelstand in einer digitalisierten Welt, wobei ich den Begriff ‚Mittelstand‘ hier sehr weit fasse.
Ich bin froh, wenn diese Gruppe mehr und mehre Spielbestimmen wird, weil so das Digitale Hypewesen etwas zur Ruhe kommt und sich mehr und mehr robuste Strukturen etablieren, die ein solides und planbares Wachstum ermöglichen.
Das ist auch Innovation, nicht Technologisch, aber ökonomisch, ökologisch und sozial. Und das derzeit viel wichtiger.
Admin - 13:40:49
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