2023-02-19

Krisen

Kürzlich war ich bei einem Business Frühstück mit lauter Organisationsentwicklern eingeladen. Eine interessante und gute Veranstaltung.
Irgendwann ließ ich dabei die Bemerkung fallen, junge Mitarbeiterinnen und-Mitarbeiter würden in der Krise aufblühen, in einer Atmosphäre der ständigen positiven Entfaltung hielte man es ja auf Dauer nicht aus. Es fiel direkt auf, wie die einen mich entsetzt anschauten und die anderen sofort ihre Stifte zückten du das Zitat notierten.

Die Lust, am Widerspruch zu wachsen, in der Auseinandersetzung zu lernen, Rückschläge zu verdauen und dabei seine eigenen Möglichkeiten und Grenzen erst kennenzulernen, da ist für die Gestalter einer positiven Erfahrungswelt schwer zu erfassen. Es ergeben sich zwei Erkenntnisse daraus: Die positive Gestaltung hat Grenzen – sie liegen in der Anerkennung und Wertschätzung, darüber hinaus kann es durchaus auch mal zu Konflikten kommen, und es gibt keinen richtigen Zustand, sondern den gilt es immer wieder neu zu erfassen, weil er sich mit jeder Entwicklung verändert. Und die Krise ist ein besonders starker Moment, in dem der richtige Zustand wieder gefunden werden muss, und das ist etwas Erfüllendes und Bereicherndes.

Eigentlich alles alte Kamellen und doch immer wieder der Urgedanke von Innovation.