2022-07-10
In der Zeitung war heute ein langer Artikel über Liebeskummer. Dass er als seelisches Leiden nicht zu den psychischen Störungen gehört, aber trotzdem ganz schlimm sei, bis hin zur Suizidgefahr. Es ging dann weiter darum einerseits de Liebeskummer biologisch zu erfassen mit der Intensität bestimmter Hormone und der Aktivität bestimmter Gehirnteile, die jugendlich noch gar nicht fertig entwickelt hätten und es ging darum, ob man für diese nicht psychisch anerkannte Leiden dennoch Therapieangebote entwickeln müsse.
Zwei Gedanken haben mich beschäftigt: Ist hier eine Lösung unterwegs, die ein Problem sucht? Also eine Person der psychologischen Wissenschaften die entweder Forschungsgelder oder Förderung von Therapeutischen Einrichtungen sucht um ein neues Geschäftsfeld zu eröffnen?
Oder sind wir an einem sozialen Kipppunkt, an dem wir, also die Leute mit Liebeskummer, mangels sozialer Verankerung gar nicht mehr in der Lage sind, dieses Phänomen der seelischen Reifung, das ja im Leben durchaus mehrmals vorkommen kann, dem Entwicklungsverlauf der Menschen in ihrer Umwelt zu überlassen. Das Erfassen einer Anomalie, der Liebe, und das Lenken dieser Störung in geregelte Bahnen, bei denen wir wissen, was richtig ist und was falsch und entsprechend therapieren. Nach den Regeln der Innovation wäre das eine Innovation.
Doch wenn wir das tun, wer legt eigentlich fest, was richtig und was falsch ist an der Liebe?
Admin - 20:06:38
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