2022-06-12
Ein Verhalten, das derzeit wieder verbreitet ist, deshalb will ich mich damit befassen, obwohl ich Empörung verachte. Es kommt von der Empore und meint das „sich erheben“ - weil man sich über etwas anderes stellt, meist aus einer Moral heraus, oder auch aus einer Art Tradition oder Anspruch.
Empörung ist etwas zutiefst Unsoziales. Journalisten empören sich über Politiker, Konservative über die Ampel, Linke über Rechte, Besserwisser über angebliche Zauderer, Verantwortungsvolle über Besorgte, Besorgte über Mutige, … es ist schon ein verführerischer Mechanismus, der die Emotion nutzt, das Gute zitiert und dann andere anklagt aufgrund eines selbstgesetzten Maßstabs.
Als Faustformel kann man sagen: Wer sich empört, hat nicht verstanden, sondern sucht sich eine Bühne um genau davon abzulenken. Ok, ich kann mich über russische Autokraten empören, aber auch das nützt nichts, außer, dass ich mich für alle sichtbar auf die Seite der Guten stelle, aber ich löse kein Problem.
Empörung ist beleidigtes Nichtstun – das Gegenteil von Innovation.
Admin - 20:58:20
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