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Wenn ich für etwas Experte bin, dann für Transformation, besonders die der Industriellen Wertschöpfung

Transformation und Innovation sind Geschwister, wobei die Transformation der Innovation folgt. Das Neue der Innovation ist zunächst Schöpferisch, doch setzt sie sich in der Wirklichkeit durch, ist sie genauso zerstörerisch. Dinge werden ersetzt oder verändert, Folgeeffekte sind oft überraschend, Kollateralschäden die Regel. Die Transformation ist die eigentliche Veränderung, die oft schmerzhafte Folge mit meist ungewissem Ausgang.     


 

 

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2022-01-25

Talibanismus

Sie sprengen Buddhastatuen, reißen Tempel ein, verscherbeln antike Schätze. Wir alle wissen, die Taliban sind primitive, böse Wesen die in einem verblendenten, machohaften Glauben alles einreißen, was nicht ihrer Weltsicht und Wahrheit entspricht. So steht es in der Zeitung und da ist viel dran.

Und doch sind sie auch nicht anders als wir, zumindest als viele von uns.
Auch bei uns werden Denkmäler geschliffen, werden Straßen und Plätzen ihre Namen genommen, werden Worte und Begriffe verboten. Es ist ein kompliziertes Thema und die Kultur der alleinigen Wahrheit ist bei uns mehr im Kommen als im Gehen. Wer nicht konsequent jede Intoleranz ausschließt wird hart bekämpft. Ein interessantes Paradox um die Toleranz.

Wer ein Verbrecher ist und wer nicht, das entscheidet oft der Zeitgeist und das Jesuszitat „wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein“ gehört zu den besten der Bibel. Innovation ist ohne Regelbruch gar nicht möglich und von daher passt dieses schwierige Thema dann doch in diesen Blog, auch wenn sich manche wundern.

Kulturell befinden wir uns in wahrlich innovationsfeindlichen Zeiten. Das geht vom Gendern über die Herkunftsfrage bis zur Geschichtsbewertung. Eine breite, oder zumindest wirkmächtige Schicht, ich nenne sie die mitteleuropäischen Taliban (das schließt das *innen ein), hat es sich zur Aufgabe gemacht, Fehlverhalten aufzudecken und anzuklagen. In der Gegenwart genauso wie in der Vergangenheit. Beides ist gleich gefährlich.

Die Vergangenheit, weil unser Gedächtnis verstümmelt wird. Es ist egal, ob Kolumbus Rassist oder Luther Antisemit waren. Sie haben in ihrer Zeit und in ihren Konflikten gelebt und Großes bewegt. Dem gedenken wir. Niemand behauptet deswegen, dass alles, was sie taten oder dachten richtig war.
Die Gegenwart, weil wir unsere Freiheit verlieren. Freiheit entsteht durch die Fähigkeit, die Welt zu nehmen, wie sie ist und sich der selbstbewusst zu stellen. Dazu gehören Fehler genauso wie das Anerkennen anderer Meinungen und Haltungen.

Die mitteleuropäischen Taliban würden jetzt „Querdenker“ oder „Achtung AFD“ rufen. Das ist das Problem und dem müssen wir uns stellen, denn diese Gruppe ist radikal und schützt sich mit dem Argument, gegen Rechts zu sein. Eine perfide Taktik, aber sie wirkt und sie stachelt den Grabenkampf auf, in den wir gerade zu geraten drohen.
Rechte Populisten gegen (angeblich) linke mitteleuropäische Taliban. Beide Parteien heben lustvoll die mühsam gestrickte und verletzliche Decke der pluralistischen Demokratie aus, in der Meinungen gelten und die Auseinandersetzung um Meinungen über der Wahrheit steht.

Damit kommen wir zum Punkt. Die Auseinandersetzung über Richtig und Falsch, über Gerecht und Ungerecht, sie muss ständig geführt werden und es wird sie immer geben, solange die Erde von Menschen bewohnt wird, die das Problem haben, denken zu können. 

Es gab Zeiten, da haben die Taliban gewonnen, es gab Zeiten, da haben die populistischen Rechten gewonnen, es gab Zeiten, da haben die Taliban verloren, es gab Zeiten, da haben die populistischen Rechten verloren, und es gab Zeiten, da haben beide verloren. Das waren die guten Zeiten, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Admin - 00:18:46 | Kommentar hinzufügen


Der Bisherige Blog ist durch einen Telekom Fehler nicht mehr bearbeitbar - ich weiss nicht, was geschieht, ob er Geschichte wird? wir werde sehen. Innovation kennt wohl Grenzen.