2021-01-17

Gedächtnis

Ich habe mich heute einer sehr monotonen Tätigkeit gewidmet. Wie alle die mich aufmerksam verfolgen wissen, pflege ich unter anderem die weltgrößte Sammlung von Verboten. Bilder von bildhaften Verbotsschildern aus aller Welt. Heut habe ich mich aufgemacht, die seit 3 Jahren aufgelaufene Bildersammlung aufzuarbeiten. Dazu gehört: Bildausschnitt herausschneiden, überlegen, ob es das schon in der Sammlung gibt, Abspeichern mit der Ortsbezeichnung, wo das Verbot erteilt wurde sowie dem „Bildspender“, sofern es nicht von mir selbst gemacht wurde. Teil 1 ist leicht, Teil 2 ist Gedächtnisakrobatik, Teil 3 wäre eigentlich Organisation. Immerhin: es handelt sich um ca. 1000 Bilder.
Dabei bin ich voller Bewunderung auf die extreme Leistung des Gedächtnisses gestoßen. Während ich Zeitstempel, Kalender und Aufnahmenummern immer wieder vergeblich durchanalysiert habe (keine dieser Quellen ist in Zeiten der permanent beweglichen Daten dieser Welt noch zuverlässig), hat mir immer wieder das Gedächtnis geholfen uns tief verschüttete Erinnerungen hervorgebracht. 
Ich glaube, das Gedächtnis merkt sich genau das, was wir uns nie merken würden. Hinweise, die aus dem völlig Ungedachten kommen. Und es schafft es, dem zum richtigen Zeitpunkt Sinn zu geben.
Phänomenal.