2022-03-23

„As a Service“ Modelle

Heute mal klassische Digitalstrategie. Ich befasse mich aus vielerlei Gründen mit „As a Service“ Modellen. „Software as a Service“, “Machine as a Service“ und so weiter.

Was zunächst fremdartig klingt ist etwas sehr pragmatisches und man kann tatsächlich sagen: mit „As a Service“ Modellen ist die Digitalisierung erwachsen geworden.

„As a Service“ bedeutet, etwas wir nicht als Produkt, sondern als Leistung verkauft, also die Leistung eines Produktes. Bei einer Maschine ist es deren Arbeitsergebnis, also Beispielsweise bedruckte Seiten Papier anstelle eines Druckers, bei Software deren Verfügbarkeit über das Internet. Die Modelle bewirken vielerlei Neues:
Die Nutzer müssen sich um nichts mehr kümmern (keinen Toner beim Drucker erneuern, keine komplizierten Handbücher studieren, keine Software mehr installieren und sich mit Schwierigkeiten bei Updates herumschlagen, und vor allen Dingen auch, weder einen -drucker noch eine Software kaufen, die dann alt werden, ersetzt werden müssen, eigentlich nur Ärger machen).

Die Hersteller machen endlich gute Produkte – denn ab jetzt sind sie verantwortlich dafür, dass sie funktionieren, das sie gut gewartet sind, dass sie nicht dauern erneuert werden müssen, dass sie zufriedene Kunden haben. Denn sie verdienen am besten, wenn der Kunden ein Produkt lange und gerne benutzt.

Es bedeutet auch, dass sich alle Parteien mehr darum kümmern, die Dinge einfach und beherrschbar zu halten, anstatt sich ständig etwas Neues auszudenken, nur um etwas Neues zu haben. Das sich in der digitalen Welt Routinen entwickeln, die zuverlässig sind, auf die man sich langfristig verlassen kann und die man dann auch irgendwann wirklich versteht.
 
Das „As s Service“ Modell entsteht in der Industrie, nicht im Privatkundengeschäft, obwohl es dort insgeheim schon lange praktiziert wird, nahezu alle großen Internet Services sind „As a Service“ Modelle. Der Unterschied der Industrie ist: hier sind Profis am Werk, die sehr genau darauf achten, von den Anbietern nicht übers Ohr gehauen zu werden. Im Privatgeschäft verstehen Kunden längst nicht mehr, womit sie die Dienste eigentlich bezahlen, solange bis sie bemerken, dass sie Unmengen Dinge gekauft haben, die sie nie gebraucht hätten. Das geschieht im industriellen „As s Service“ nicht.
Die Privatdienste sollten sich daran orientieren. Das ist Innovation, zurück zu fairen Geschäftspraktiken.

Admin - 22:24:47 | Kommentar hinzufügen

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